Startschuss für den „Grünen Gockel" in unserer Kirchengemeinde

Am 19. Juni 2023 war es soweit: Der Kirchenvorstand unserer Kirchengemeinde hat einstimmig beschlossen, dass Umweltmanagement „Grüner Gockel“ einzuführen. Im Vorfeld hatte Pfarrer Michael Weber Interessierte zu einem Informationsabend mit dem Thema des kirchlichen Umweltmanagementprogramms ins Gemeindehaus eingeladen.

1 Planung und Beschluss

Der Kirchenvorstand Königshofen a.d.Heide hat am 19. Juni 2023 einstimmig beschlossen, das Umweltmanagementsystem „Grüner Gockel“ einzuführen. Als Beauftragte für den Einführungsprozess wurden Jan Grünler und Katrin Fioretti berufen. Herr Christian Knoche begleitet als kirchlicher Umweltauditor unseren Prozess auf dem Weg zur Erreichung des Umweltzertifikats.

2 Umweltteam und Auftaktveranstaltung

Unser Umweltteam besteht aus Pfarrer Michael Weber, den beiden Umweltbeauftragten sowie den beiden Vertretern des Kirchenvorstandes Karin Buchner und Doris Folberth. Eine Auftaktveranstaltung, um das Projekt allen Haupt- und Ehrenamtlichen sowie der Öffentlichkeit vorzustellen, fand am 30. Juni 2024 im Rahmen einer Familienkirche im Marienmünster statt.

3 Schöpfungsleitlinien

Als Kirchengemeinde bekennen wir uns zu unserer Verantwortung für den Schutz der Umwelt. In den Schöpfungsleitlinien, die am 4. März 2024 vom Kirchenvorstand beschlossen wurden, legen wir Schwerpunkte fest, die wir in unserer Umweltarbeit setzen wollen.

4 Bestandsaufnahme

In diesem Prozessschritt erfasst das Umweltteam den aktuellen Stand der Dinge. Strom, Wärme, Wasser, Papier, Mobilität, aber auch Schöpfungsspiritualität, Umweltbildung und rechtliche Grundlagen werden in den Blick genommen.

5 Bewertung

In diesem zentralen Schritt werden die Verbrauchsdaten sowie die erfassten Umweltaspekte bewertet. Dabei gewichtet man jeden einzelnen Aspekt nach seiner Umweltrelevanz und seinem Verbesserungspotenzial (wobei die finanziellen und personellen Möglichkeiten einbezogen werden) und hält sie in einem Bewertungsraster fest.

6 Umweltprogramm

Das Umweltprogramm beschreibt unsere Ziele und Aktivitäten, auf dessen Grundlage wird unsere Verantwortung für die Schöpfung wahrnehmen und unser Umwelthandeln verbessern möchte. Es wurde auf Basis der vorangegangenen Bewertung der Umweltaspekte erstellt. Das Umweltprogramm wurde dem KV in der Sitzung v. 20. Januar 2025 vorgestellt, welcher dieses daraufhin einstimmig beschlossen hat.

7 Umweltmanagementsystem

Um alle aktuellen und künftigen Einzelmaßnahmen zu regeln, braucht es eine gewisse Organisation – das macht das Umweltmanagement im Kern aus. Das Umweltmanagementsystem regelt hierfür alle Abläufe, Zuständigkeiten, kurz: was wann und von wem zu beachten und zu tun ist.

8 Umweltbericht

Mit dem Umweltbericht wird die Öffentlichkeit über das kirchliche Umweltmanagement vor Ort sowie umweltrelevante Aspekte der Kirchengemeinde informiert. Der Bericht ist unser "Aushängeschild" des gesamten Umweltmanagementsystems nach außen. Erst nach Freigabe des kirchlichen Revisors darf das Schriftstück veröffentlicht werden.

9 Internes Audit

Das Interne Audit dient dazu, die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagements und die Umsetzung des Umweltprogramms unserer Kirchengemeinde in regelmäßigen Abständen intern zu überprüfen, zu dokumentieren und zu bewerten. Erstmalig findet es vor der Erstzertifizierung statt.

10 Externe Prüfung und Vernetzung (22.07.2025)

Der letzte Schritt der Einführungsphase ist die externe Prüfung. Hierfür kommt ein kirchlich geschulter und zugelassener Revisor (Hr. Christof Gawronski) in unsere Kirchengemeinde, redet mit dem Umweltteam, begeht die Gebäude, prüft die Dokumente im Grünen Buch sowie den Entwurf des Umweltbericht. Mit dem Zertifikat Grüner Gockel wird unsere Kirchengemeinde automatisch Mitglied im Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement (KirUm). Sie kann und soll sich auch mit benachbarten Gemeinden und Einrichtungen im Dekanat und Kirchenkreis sowie anderen Akteuren vernetzen. 
Umweltmanagement ist eine laufend weiterzuführende Aufgabe für Kirchengemeinden. Ziel ist es, sich immer weiter zu verbessern bezüglich der Umweltauswirkungen des laufenden „Betriebs“. Nach der Erstzertifizierung geht es daher weiter mit den Maßnahmen, die man sich im Umweltprogramm vorgenommen hat.

11 Jahr für Jahr - Umweltmanagement am Laufen halten (ab Herbst 2025)

Für das Fortführen des Umweltmanagements ist jährlich ein Internes Audit durchzuführen und dem Kirchenvorstand von den Fortschritten beim Umsetzen des Umweltprogramms zu berichten. Bei Bedarf kann der KV per Beschluss das Umweltprogramm anpassen oder ergänzen. 
Alle zwei Jahre ist dieses interne Audit zusammen mit der Stellungnahme des KVs fürs Überwachungsaudit an den zuständigen Revisor und die Arbeitsstelle zu übermitteln.

12 Rezertifizierung (2029)

Spätestens nach vier Jahren ist eine Rezertifizierung erforderlich. Dafür geht man die einzelnen Schritte noch einmal durch, hält Veränderungen fest und erstellt ein neues Umweltprogramm für weitere Verbesserungen. Der Umweltbericht wird entsprechend aktualisiert oder neu erstellt.
Ein Revisor bzw. eine Revisorin prüft, ob das Umweltmanagementsystem weiterhin funktioniert, bevor er/sie den neuen Umweltbericht zur Veröffentlichung freigibt.