Von Königshofen nach Hannover: Organist Matthias Flierl übernimmt prestigeträchtiges Amt

Matthias Flierl bei der Probe mit der Sängerriege
Bildrechte Johannes Flierl

Königshofen/Hannover. Anlässlich des Konzertgottesdienstes zum 50-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit Le Blanc kehrte Organist Matthias Flierl jüngst an seine musikalischen Wurzeln zurück. Das Marienmünster in Königshofen ist für den gebürtigen Bechhöfer eine besondere Wirkungsstätte: Hier begleitete er einst als junger Orgelschüler seine ersten Gottesdienste.

Seine fundierte musikalische Ausbildung begann Flierl bei Kirchenmusikdirektor Wolfgang Stetter in Feuchtwangen. Es folgte Unterricht bei Helmut Lammel in Ansbach und schließlich bei Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Knörr, dem damaligen Dekanatskantor in Rothenburg. Nach dem Abitur am Gymnasium Carolinum in Ansbach studierte er Kirchenmusik in Lübeck, Toulouse und Berlin, wo er 2014 den Masterabschluss erlangte. Ein berufsbegleitendes Studium der Alten Musik an historischen Tasteninstrumenten in Weimar rundete seine Ausbildung ab.

Seit 2015 war Matthias Flierl als Bezirkskantor an der Versöhnungskirche in Waldshut (Baden-Württemberg) tätig. Dort ist er Organist an der Marc-Garnier-Orgel, künstlerischer Leiter der Konzertreihe und verantwortlich für die Chorarbeit mit Kindern und Erwachsenen.

Wechsel an eine der angesehensten Stellen

Diese Zeit in Waldshut geht nun zu Ende. Im März wechselt Flierl an die renommierte Marktkirche in Hannover, wo er die Nachfolge von Professor Ulfert Smidt antritt. Flierl konnte sich in einem Auswahlverfahren gegen knapp dreißig Bewerber durchsetzen und übernimmt damit eine der angesehensten Organistenstellen Deutschlands. Die Marktkirche ist Predigtkirche des Landesbischofs und bekannt für ihr besonders reges kirchenmusikalisches Leben.

Zwar blickt Flierl etwas wehmütig auf seine Zeit in Waldshut zurück, freut sich aber sehr auf die neue Herausforderung. Seine Pläne für Hannover sind ehrgeizig: „Jeder Gottesdienst soll etwas Besonderes sein“, so Flierl. „Außerdem will ich eine Konzertreihe mit verschiedenen Künstlern anbieten.“

Der Organist wird Anfang März mit seiner Frau und den beiden Kindern eine Dienstwohnung in der niedersächsischen Landeshauptstadt beziehen. Trotz des Umzugs versprach er, auch zukünftig zu besonderen Gelegenheiten in die Marktgemeinde zurückzukehren. Dass er bei seinem jüngsten Auftritt im Marienmünster mit langjährigen Musikerfreunden wie Friedrich Wüst, Natalie Gerardi und der Sängerriege des TSV Bechhofen (unter der Leitung von Helmut Schimmer) musizieren konnte, sei ihm eine besondere Ehre gewesen.